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Der Bahnhof Bern der Zukunft

Damit er auch in Zukunft seine Funktionen erfüllt und als Drehscheibe dient, wird der Bahnhof Bern ausgebaut. Bern ist der zweitgrösste Bahnhof der Schweiz. Im in- und ausländischen Bahnverkehr spielt er eine zentrale Rolle. Heute stösst er betrieblich und räumlich an seine Grenzen.

Im Rahmen von Zukunft Bahnhof Bern realisieren die SBB und der RBS zwei grosse Projekte:

Die Stadt Bern will abgestimmt auf den Ausbau des Bahnhofs den Verkehr im Bahnhofumfeld neu organisieren und gestalten. Damit sollen die stark wachsenden Verkehrsströme rasch und sicher vom und zum Bahnhof geführt und Verbesserungen für den Tram- und Busverkehr sowie den Fuss- und den Veloverkehr erzielt werden.

Das kostet Zukunft Bahnhof Bern

  • ca. 730 Mio. Franken für den neuen RBS-Bahnhof
  • ca. 375 Mio. Franken für den Ausbau der Publikumsanlagen SBB (als Agglomerationsprojekt mitfinanziert über den Infrastrukturfonds)
  • 112.17 Mio. Franken für die Umsetzung der städtischen Verkehrsmassnahmen. An diesen Kosten beteiligen sich Bund und Kanton mit ca. 58 Millionen Franken.

Der neue RBS-Bahnhof

Der bestehende RBS-Bahnhof Bern wurde 1965 eröffnet. Konzipiert für täglich rund 16 000 Fahrgäste, benutzen ihn heute bis zu 60 000 Passagiere pro Tag. Mit dem Bau des neuen RBS-Bahnhofs wird die Kapazität den heutigen Bedürfnissen und der prognostizierten Entwicklung angepasst.

Der neue viergleisige RBS-Bahnhof wird unterhalb der Gleise 2 bis 7 des SBB-Bahnhofs liegen. Der heutige RBS-Bahnhof wird für den Bahnbetrieb aufgegeben.

So sieht der neue RBS-Bahnhof Bern aus

Der neue viergleisige RBS-Bahnhof wird unterhalb des heutigen SBB-Bahnhofs gebaut. Er besteht aus zwei grossen unterirdischen Hallen mit je zwei Gleisen und einem 12 Meter breiten Mittelperron. Rolltreppen und Lifte führen von der Perronebene auf die RBS-Verteil-Ebene. Von dort gelangen die Fahrgäste zu den Gleisen des Fern- und S-Bahnverkehrs und in die Stadt. Die Züge fahren durch einen neuen, knapp einen Kilometer langen zweigleisigen Tunnel in den RBS-Bahnhof ein. Dieser neue Tunnel zweigt aus dem bestehenden RBS-Schanzentunnel ab und verläuft weitgehend unter Strassen- und Bahnareal.

Darum braucht es den neuen RBS-Bahnhof Bern

  • Der heutige RBS-Bahnhof ist überlastet. Mit dem Ausbau des Fahrplans 2014 hat er seine Kapazitätsgrenze erreicht. Der RBS kann seither weder den Fahrplan weiter verdichten noch mit längeren Zügen fahren.
  • Die Perrons im heutigen RBS-Bahnhof sind zu kurz und zu schmal. Die Fahrgäste kommen sich in die Quere; Gedränge und Wartezeiten in den Spitzenzeiten sind die Folge. Dies kann zu einem Sicherheitsrisiko werden.
  • Prognosen gehen davon aus, dass die Nachfrage im öffentlichen Verkehr bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent steigen wird.
  • Das Strassennetz im Norden und Osten von Bern ist überlastet und stösst an seine Grenzen. Der Neubau des RBS-Bahnhofs Bern trägt dazu bei, die Verkehrsprobleme im Grossraum Bern zu lösen: Nicht nur auf der Schiene, sondern letztlich auch auf der Strasse.

So wird der neue RBS-Bahnhof Bern gebaut

Die Bauarbeiten für den neuen RBS-Bahnhof haben im Sommer 2017 begonnen. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Bauschritten finden Sie unter «Aktuell».

Mehr Platz für Pendlerinnen und Pendler

Die SBB erstellt eine zusätzliche Personenunterführung – die «Unterführung Mitte» – mit zwei neuen Zugängen zum Bahnhof: dem Zugang Bubenberg beim Bubenbergzentrum und dem Zugang Länggasse. Pendlerinnen und Pendler erhalten so mehr Platz und profitieren von kürzeren Wegen.

Neue Unterführung Mitte

Mit der neuen Unterführung Mitte erreichen Reisende, die vom Länggassquartier oder vom Hirschengraben her kommen, den SBB- und den RBS-Bahnhof rasch und ohne Umwege. Die neue Unterführung sorgt ebenfalls für kurze Wege im ganzen Bahnhof und entlastet so die bestehende Unterführung, die «Welle» und den Bahnhofplatz. Zudem bereichern zahlreiche neue Läden das Angebot im Bahnhof.

Unterführung Mitte Visualisierung (Ikonaut)
Unterführung Mitte Visualisierung (Ikonaut)

Zugang Bubenberg

Mit dem neuen Zugang beim heutigen Bubenbergzentrum wird der Bahnhof Bern über einen zweiten vollwertigen Hauptzugang verfügen.

Zugang Bubenberg Visualisierung OVI_Images
Zugang Bubenberg Visualisierung OVI_Images

Der Bahnhof Bern wird attraktiver

Die SBB macht den Bahnhof Bern mit verschiedenen Massnahmen attraktiver:

  • Perronerhöhungen: Um den Zugreisenden das Ein- und Aussteigen zu erleichtern, erhöhen die SBB die Perrons, wo immer die Kurvenlage des Bahnhofs und die bestehenden Bauten es zulassen.
  • Mehr Licht: Dank der Öffnung der südlichen Perronhallenwand gegen das Burgerspital hin gelangt mehr Tageslicht in den Bahnhof und schafft so eine angenehmere Atmosphäre für alle Reisenden.

Mehr Platz für Fussgänger*innen, ÖV und Velos im Bahnhofumfeld

Mit der Verschiebung des RBS-Bahnhofs und dem Bau der neuen Bahnhofzugänge Länggasse und Bubenbergplatz werden nach der Erweiterung des Bahnhofs Bern weit mehr Menschen den Bubenbergplatz queren als heute. Damit verändern sich die Anforderungen an den Verkehrsraum grundlegend. Um die Sicherheit der Passant*innen gewährleisten zu können, plant die Stadt Bern ein umfassendes Massnahmenpaket: mehr Platz für den Langsamverkehr und den ÖV, Einschränkungen für den motorisierten Individualverkehr und eine direkte Personenpassage zum Hirschengraben.

Mehr Platz für Fussgänger*innen und Velofahrende am Bubenbergplatz

Das Projekt «Zukunft Bahnhof Bern» hat auch Auswirkungen auf das Bahnhofumfeld: Mit der Verschiebung des RBS-Bahnhofs und der Inbetriebnahme der neuen Bahnhofzugänge Länggasse und Bubenberg werden sich die Personenströme am Bahnhof Bern stark verändern. Der Zugang Bubenberg wird künftig ungefähr ebenso häufig frequentiert wie der Haupteingang am Bahnhofplatz. Bis 2035 wird die Anzahl der Fussgänger*innen beim Bubenbergplatz im Vergleich zu heute auf das Drei- bis Vierfache ansteigen.

Aufgabe der Stadt Bern ist es, den Passant*innen eine sichere und direkte Verbindung zwischen den neuen Bahnhofzugängen und dem städtischen ÖV zur Verfügung zu stellen. Dafür sind im Bahnhofumfeld bauliche Massnahmen und Änderungen in der Verkehrsführung nötig. Um dem Fussverkehr am Bubenbergplatz mehr Platz zur Verfügung stellen zu können, sollen Fahrspuren abgebaut, Zirkulations- und Aufenthaltsflächen vergrössert und die Grünzeiten für Fussgänger*innen verlängert werden.

Damit auch der ÖV weiterhin flüssig zirkulieren kann, muss der motorisierte Individualverkehr auf der Achse Inselplatz-Bubenbergplatz-Bahnhofplatz-Bollwerk um rund 60 Prozent reduziert werden – dies erfolgt mittels Anpassungen des Verkehrsregimes auf dem Bubenbergplatz und am Bollwerk/Henkerbrünnli. Um die mit der Eröffnung des neuen Bahnhofzugangs stark ansteigenden Personenströme bewältigen zu können, ist zudem beim schon heute zeitweise überlasteten Bubenbergplatz eine unterirdische Personenpassage erforderlich, die von der neuen SBB-Publikumsanlage direkt in den Hirschengraben führt.

 

Die städtischen Massnahmen im Überblick

Die städtischen Bau- und Verkehrsmassnahmen «Zukunft Bahnhof Bern» (ZBB) sind in Teilprojekte unterteilt. Um die angestrebten Ziele erreichen zu können, müssen alle Teilprojekte umgesetzt werden.

Übersicht städtische Bau- und Verkehrsmassnahmen ZBB. Grün dargestellt sind die SBB-Publikumsanlagen (bestehend und neu)

Bubenbergplatz

Der motorisierte Individualverkehr auf der Achse Inselplatz–Bubenbergplatz–Bahnhofplatz–Bollwerk wird um 60 Prozent reduziert die Fahrspuren werden verringert, um mehr Platz und Sicherheit für den Fuss- und Veloverkehr zu schaffen.

Hirschengraben

Die neue Personenpassage führt die neue SBB-Publikumsanlage direkt zum Hirschengraben weiter: Reisende gelangen von der neuen SBB-Publikumsanlage direkt zum ÖV am Hirschengraben – ohne dass sie die Strasse und die Tramgleise überqueren müssen. Mit der Passage wird im Vergleich zu heute eine rund 50 Prozent grössere und sichere Fussverkehrsfläche zur Querung des Bubenbergplatzes zur Verfügung stehen. Die Passage ist vom Hirschengraben aus auch mit einem Lift erreichbar.
Der Aufgang der Personenpassage wird symmetrisch zum Hirschengraben ausgerichtet. Das Bubenbergdenkmal wird in die Mitte der Anlage versetzt. Der Mittelbereich des Hirschengrabens bleibt mit einem Mergelboden ausgestattet, neu wird die Anlage mit einem Pflästerungsband aus ungebundenen Natursteinen umfasst. Auf dem gesamten Hirschengraben wird keine Veloparkierung mehr stattfinden, sodass der Raum genügend Zirkulations- und Flanierfläche für Passant*innen bietet.
Die Bäume im Hirschengraben sollen an ihren jetzigen Standorten möglichst erhalten bleiben. Die fünf Bäume, die im Bereich der Passage und der Tramwendeschlaufe infolge der Bauarbeiten entfernt werden müssen, werden nach Abschluss der Arbeiten ersetzt.

Bollwerk / Henkerbrünnli

Busse und Velos sollen künftig Richtung Bierhübeli auf einer neuen Umweltspur auf der Neubrückstrasse (statt rund um die Schützenmatte) geführt werden.
Der stadteinwärts führende Veloweg auf Schützenmattstrasse wird verbreitert und baulich abgetrennt. Die Velos werden neu hinter der Baumallee, entlang der «Schütz», geführt.

Länggasse

Im Umfeld des Zugangs Länggasse werden die Querungsmöglichkeiten für den Fussverkehr verbessert und sichere Zu- und Wegfahrten zur neuen Velostation erstellt. Ausserdem werden Verkehrsmassnahmen zum Schutz des Länggassquartiers vor Mehrverkehr umgesetzt.

 

Schritte zur Realisierung

Die Kosten für die städtische Bau- und Verkehrsmassnahmen betragen rund 112 Millionen Franken. Die Stimmberechtigten der Stadt Bern haben den Kredit am 7. März 2021 mit 57,67 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Die am 26. April 2023 öffentlich aufgelegte Überbauungsordnung wird vom Stadtrat zu beschliessen und anschliessend vom kantonalen Amt für Gemeinden und Raumordnung zu genehmigen sein. Nach heutiger Planung können die wesentlichen Elemente der städtischen Bau- und Verkehrsmassnahmen bis im April 2028, zur Eröffnung des neuen Bahnhofzugangs, umgesetzt werden. Sollte es im Rahmen des Genehmigungsverfahrens jedoch zu Beschwerden kommen, die an höhere juristische Instanzen weitergezogen werden, sind Verzögerungen nicht auszuschliessen.

 

Weiterführende Informationen

Neubau Bubenbergzentrum 10-12

Das Gebäude am Bubenbergplatz 10-12 wird seit März 2022 neu gebaut. Im Erdgeschoss des neuen Gebäudes entsteht der neue Bahnhofzugang «Bubenberg», der in die neue Personenunterführung führt und neben dem heute bestehenden Haupteingang zum wichtigsten Zugang des Bahnhofs Bern wird.

Das neue Bubenbergzentrum wird ein modernes Bürogebäude mit Retail- und Gastronomieflächen im 1. Obergeschoss sowie im Bereich des Bahnzuganges im Erd- und Untergeschoss. Die geplante Nutzung setzt sich neben dem Bahnzugang aus über 4’000 m² Bürofläche, rund 570 m² Verkaufs- und Gastronomiefläche sowie rund 358 m² Lagerfläche zusammen. Mehr Informationen über die attraktiven Flächen im Bubenbergzentrum finden Sie hier.

Der Baubeginn für das neue Bubenbergzentrum ist im Frühling 2022 geplant und bewilligt. Um den Bereich Schanzenstrasse und Bogenschützenstrasse während den Bauarbeiten von den Personenströmen zu entlasten, werden die Zufussgehenden in jeder Bauphase in einem gesicherten Tunnel durch das Gebäude geführt. Auf der Bogenschützenstrasse wird die SBB eine Installationsplattform bauen, die sowohl für die Bauarbeiten am Bubenbergzentrum, als auch für die Arbeiten zur Unterführung Mitte genutzt wird. 2025 soll das neue Gebäude fertiggestellt werden.

Das Projekt kostet insgesamt rund 44 Millionen Franken. Rund 12 Millionen davon sind für den Bahnzugang, bezahlt von SBB Infrastruktur. Die restlichen 32 Millionen Franken werden von SBB Immobilien finanziert.

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Südansicht Bubenbergzentrum

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Nordansicht Bubenbergzentrum

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Westansicht Bubenbergzentrum

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Innenansicht Bürofläche Bubenbergzentrum

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Zugang Bubenberg

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