Ein Jahr Baustelle Grosse Schanze
Im November feiert die SBB Baustelle auf der Grossen Schanze ihren ersten «Geburtstag». Was ist in diesen zwölf Monaten passiert und welche Arbeiten finden demnächst statt?
Im November 2017 starteten auf der Grossen Schanze die Bauarbeiten für den Zugang Länggasse als Verbindung für die neue Unterführung Mitte. Seither hat sich einiges getan – auch wenn nicht alle Arbeiten auf den ersten Blick sichtbar waren, wie Chefbauleiter Daniel Rüttimann erzählt.
Umfangreiche Vorbereitungsarbeiten.
Nicht zu übersehen waren der Aufbau des Installationsplatzes vor der Universität Bern und der Aushub der Baugrube. Eine Vielzahl von Vorbereitungsarbeiten blieben jedoch quasi «unsichtbar»: So mussten entlang und in der Schanzenstrasse zahlreiche Werkleitungen für Strom, Wasser und Telekom umgelegt oder neu gebaut werden. Auf dem Schanzenhügel war eine tief liegende Kanalisation im Weg. Auch sie musste neu verlegt werden. Aktuell wird eine alte Tankanlage in nächster Nähe zur geplanten Unterführung aufgehoben und der Leerraum mit Beton aufgefüllt.
Arbeiten am Zugangsschacht haben begonnen.
Gut zu beobachten war die Sicherung der Baugrube und des Schachts, dem Herzstück der Baustelle. Durch diesen Schacht wird die Unterführung Mitte überhaupt erst gebaut. Hierzu erstellte die SBB 120 bis zu 31 Meter lange sogenannte Grossbohrpfähle aus Beton. Dazu wurde zuerst in die Tiefe gebohrt und der Hohlraum anschliessend mit Beton aufgefüllt.
Ab November 2018 wird es auf der Baustelle sukzessive weniger zu sehen geben, erklärt Daniel Rüttimann: «Mit dem Aushub des Schachtes werden wir unter dem Boden verschwinden. Man wird nur noch sehen, wie der Kran Material in den Schacht hinein- oder heraushebt.»
Knochenfund auf der Baustelle.
Für mediales Aufsehen sorgte kürzlich ein Knochenfund am südöstlichen Rand der Baugrube nahe des PostParcs. Für Daniel Rüttimann und das Bauteam war dies jedoch nur eine kleine Überraschung: «Wir wussten, dass die Grosse Schanze früher als Friedhof genutzt wurde. Wir mussten also damit rechnen, dass wir Knochen finden. Überraschend war dann eher der Fundort.» Nach einer kurzen Unterbrechung konnten die Aushubarbeiten unter Begleitung des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern wiederaufgenommen werden.
Dass es auf der Baustelle auch im zweiten Jahr wenige publikumswirksame Arbeiten zu sehen geben wird, stört Daniel Rüttimann nicht. Im Gegenteil: «Die besten Baustellen sind jene, von denen man wenig mitbekommt», meint er schmunzelnd.